Auf den ersten Blick ist es ein urbanes Designobjekt: eine schlichte Aluminiumflasche, die in den Bars von Berlin und Hamburg zu Hause ist. Doch im Inneren verbirgt sich ein Erbe, das tief in der deutschen Apothekertradition verwurzelt ist und bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht.
Die Geschichte beginnt in Braunschweig, in der Hof-Apotheke der Familie Borgmann, die bereits 1772 gegründet wurde. Dort, zwischen Mörsern und Arzneifläschchen, entstand eine Kräuterrezeptur, die über Generationen als familieneigenes Elixier galt – hergestellt nur in kleinen Mengen für den privaten Gebrauch. Das genaue Rezept wurde wie ein Schatz gehütet und weitergegeben.
Jahrzehnte später beschlossen die Nachfahren, die Brüder Hendrik und Jan Borgmann, zusammen mit einem Freund, diesen Schatz aus dem Familienarchiv zu heben. Der Relaunch der Marke im Jahr 2006 war die Geburtsstunde des modernen Borgmann. Die Herstellung folgt bis heute den alten, überlieferten Prinzipien. Es handelt sich um einen Kräuterlikör, der durch Mazeration gewonnen wird. Eine geheime Mischung aus erlesenen Kräutern und Gewürzen wird in Neutralalkohol angesetzt, um ihre Komponenten schonend zu extrahieren. Obwohl die vollständige Rezeptur ein Geheimnis bleibt, sind einige der prägenden Zutaten bekannt: Chinarinde, Galgant, Zimt und Nelken.
Der radikalste Bruch mit der Vergangenheit – und gleichzeitig der genialste Schachzug – war die Verpackung. Anstelle einer altertümlichen Apothekerflasche wählten die Gründer eine minimalistische Aluminiumflasche. Dieses Industriedesign katapultierte den traditionellen Kräuterlikör aus der Nische und machte ihn zu einem festen Bestandteil der modernen, urbanen Barkultur.
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