Braida

Braida - Geschichte der italienischen Weinmarke

In den Hügeln des Piemonts, im Herzen der Weinregion Asti, galt die Barbera-Traube lange Zeit als fleissige, aber unprätentiöse Arbeiterin. Sie lieferte zuverlässig den Alltagswein für die Region – säurebetont, rustikal und selten für grosses Aufsehen bestimmt. Während der Nebbiolo in den nahen Langhe als unbestrittener König gefeiert wurde, war Barbera das Volk.

Doch Giacomo Bologna, der Sohn des Gründers Giuseppe "Braida" Bologna, weigerte sich, dieses Urteil zu akzeptieren. Er war überzeugt, dass in dieser Traube ein verborgener Adel schlummerte, der nur darauf wartete, geweckt zu werden. Sein Vater hatte das Weingut Braida in Rocchetta Tanaro gegründet und ihm die Liebe zum Land vererbt, doch Giacomo brachte eine Vision mit, die alles verändern sollte.

Seine revolutionäre Idee war es, die Barbera-Traube mit demselben Respekt zu behandeln wie die grossen Rebsorten Frankreichs. Das bedeutete radikal reduzierte Erträge im Weinberg, um konzentriertere Trauben zu ernten, und – der entscheidende, fast ketzerische Schritt – der Ausbau in kleinen französischen Eichenfässern, den Barriques. Diese Methode war damals für Barbera undenkbar, doch sie zähmte die markante Säure der Traube und verlieh ihr eine bis dahin unbekannte Komplexität und Struktur.

Das Ergebnis dieser Vision manifestierte sich 1982 in einer einzigen Flasche, die zur Legende werden sollte: der Bricco dell’Uccellone. Der Name bedeutet "Hügel des grossen Vogels" und ist eine liebevolle Anspielung auf eine alte Dame, die einst auf jenem Weinberg lebte und wegen ihrer stets schwarzen Kleidung "l’uselun" genannt wurde. Dieser Wein war der Beweis, den Giacomo Bologna der Welt vorlegen wollte. Er zeigte, dass Barbera nicht nur das Potenzial für Grösse hatte, sondern ein wahrhaft grosser Wein sein konnte.

Heute wird das Erbe von Giacomo, der die Weinwelt viel zu früh verliess, von seinen Kindern Raffaella und Giuseppe Bologna weitergeführt. Sie sind die dritte Generation, die das Weingut leitet. Neben dem ikonischen Uccellone haben sie weitere Lagen-Barberas wie den "Bricco della Bigotta" und den spätgelesenen "Ai Suma" zu Ikonen gemacht.

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