In den 1930er Jahren gegründet, war die Domaine de Courcelles jahrzehntelang ein Inbegriff für authentischen Rhum Agricole. Im Gegensatz zu vielen anderen Rums wurde hier nicht Melasse, sondern der frische, reine Saft des auf dem Gut angebauten Zuckerrohrs verwendet. Die Destillerie war tief im Terroir von Grande-Terre verwurzelt, einer Region, die für ihre kalkhaltigen Böden bekannt ist und dem Zuckerrohr einen besonderen Charakter verlieh.
Das entscheidende Jahr in der Geschichte der Domaine ist 1972. Der Herzschlag der Brennerei verstummte plötzlich. Die Maschinen kühlten ab, die Tore wurden geschlossen, und über der Domaine de Courcelles auf Guadeloupe legte sich eine grosse Stille. Doch im Dunkel ihrer Keller schlug ein Herz leise weiter: das der unzähligen Eichenfässer, gefüllt mit dem Rhum Agricole der letzten, goldenen Erntejahre.
Hier, in der tropischen Wärme der Karibik, begann für diesen Rum ein jahrzehntelanger Schlaf. Fast vergessen von der Welt, reifte er still vor sich hin. Erst viele Jahre später wurde dieser schlafende Schatz wiederentdeckt. Kenner und Abfüller erkannten das Potenzial, das in den alten Fässern schlummerte, und begannen, diese Zeitkapseln für die Nachwelt zu öffnen. Jede Flasche, die heute aus diesen Fässern abgefüllt wird, ist wie eine Flaschenpost aus einer anderen Ära. Sie erzählt die Geschichte einer Destillerie, die nicht mehr existiert, und eines Handwerks, das in dieser Form nicht mehr praktiziert wird. Courcelles ist keine Marke im herkömmlichen Sinne; sie ist die Hüterin eines endlichen Erbes. Ein Erbe, das mit jedem geöffneten Fass ein wenig kleiner wird, bis die Legende eines Tages endgültig verstummt.
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