Glen Garioch

Glen Garioch - Geschichte der britischen Spirituosenmarke

Am Rand der kleinen Marktstadt Oldmeldrum in Aberdeenshire, eingebettet zwischen sanften Hügeln und fruchtbaren Feldern, liegt eine der ältesten noch betriebenen Brennereien Schottlands: Glen Garioch (ausgesprochen „Glen Geerie“). Die Destillerie wurde im Jahr 1797 gegründet – eine Zeit, in der Whiskyproduktion in Schottland noch oft im Verborgenen stattfand. Viele Farmer und Dorfbewohner stellten damals ihren eigenen Whisky her – meist ohne Steuern zu zahlen. Glen Garioch gehörte zu den ersten offiziell lizenzierten Brennereien in Aberdeenshire, musste sich aber in den Anfangsjahren gegen eine wachsende Konkurrenz aus kleinen, versteckten „Pot Stills“ auf Bauernhöfen behaupten.

Der Standort war kein Zufall. Die Region Garioch gilt als „Brotkorb Schottlands“, bekannt für ihre ertragreichen Gerstenfelder. Sauberes Quellwasser aus den umliegenden Hügeln und die Nähe zu hochwertigen Rohstoffen machten Oldmeldrum ideal für die Herstellung von Single Malt Whisky. Das verwendete Wasser stammt genauer gesagt aus den Poldrate Springs, die nach einem alten schottischen Begriff für „Mühlgebühren“ benannt sind. Angeblich gab es in der Umgebung einst eine Mühle, deren Müller den Destillateuren half, ihre Vorräte an Gerste diskret zu lagern – gegen eine kleine „Gegenleistung“ in flüssiger Form. 

Über die Jahrhunderte hat Glen Garioch viele Wandlungen erlebt. Fässer wurden aus Glen Garioch anfangs öfters über Nacht auf Pferdekarren nach Aberdeen gebracht – lange vor befestigten Straßen, oft bei Wind und Regen. Die Fahrer wickelten die Fässer angeblich in Säcke aus grobem Leinen, um sie vor neugierigen Blicken (und der Steuerkontrolle) zu schützen. In den frühen Jahren wurde der Whisky noch stark getorft, um den damaligen Vorlieben und der Verfügbarkeit von Brennstoff gerecht zu werden. Später, besonders ab den 1970er-Jahren, begann man, weniger Torf zu verwenden und den Schwerpunkt auf malzige Süße, Tiefe und eine würzige Komplexität zu legen.

Die Brennerei selbst wurde mehrfach modernisiert, blieb aber ihrer handwerklichen Philosophie treu. Trotz vorübergehender Stilllegung in den 1990ern konnte Glen Garioch dank der wachsenden Wertschätzung für charakterstarke Single Malts wieder zu alter Stärke zurückkehren. 

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