Kokuryu

Kokuryu - Geschichte der japanischen Weinmarke

In den schneereichen Ebenen der Präfektur Fukui, dort wo das raue Japanische Meer auf die Berge trifft, wacht ein „Schwarzer Drache“ über die Tradition des Sake-Brauens. Der Name Kokuryu ist eine direkte Referenz an den Fluss Kuzuryu, den „Neunköpfigen Drachenfluss“, der diese Region seit Jahrtausenden mit seinem weichen, klaren Wasser speist.

Die Geschichte der Brauerei reicht bis in das Jahr 1804 zurück. Gegründet von der Familie Ishidaya, die bis heute die Geschicke des Hauses lenkt, war Kokuryu ursprünglich als Lieferant für den lokalen Feudalherren, den Daimyo der Eiheiji-Domäne, tätig. Diese historische Verbindung zur Aristokratie prägte den Anspruch der Brauerei früh: Es ging stets um Exzellenz und kulturelle Verfeinerung.

Ihren modernen Ruf als Legende der Sake-Welt begründete Kokuryu jedoch in einer Zeit, als die Industrie in eine andere Richtung blickte. In den 1970er Jahren, als der Markt von Massenware dominiert wurde und hochwertiger Ginjo-Sake fast ausschliesslich für Brauwettbewerbe reserviert war, traf Kokuryu eine Pionierentscheidung. Sie gehörten zu den allerersten Brauereien Japans, die sich darauf konzentrierten, diesen technisch anspruchsvollen, hochpolierten Ginjo-Stil für den allgemeinen Markt zugänglich zu machen.

Das Fundament ihrer Philosophie ist die sorgfältige Reifung. Während Sake traditionell oft jung serviert wird, perfektionierte Kokuryu die Kunst der Lagerung. Viele ihrer Premium-Sakes, wie die berühmte Abfüllung „Ishidaya“ (eine Hommage an den Gründer), reifen über längere Zeiträume bei tiefen Temperaturen. Dieser Prozess dient dazu, die Struktur des Sakes zu harmonisieren und ihm eine Tiefe zu verleihen, die an grosse Weissweine erinnert.

Auch die äussere Erscheinung ist ein Spiegelbild der Region Fukui, die für ihre Handwerkskunst bekannt ist. Die Etiketten bestehen oft aus Echizen Washi, einem traditionellen, handgeschöpften Japanpapier, oder greifen Motive von lokalen Seidenstoffen auf.

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