Cantina Mesa

Cantina Mesa - Hintergründe der italienischen Winzerei

Was macht einer der berühmtesten Werbegrafiker der Welt, wenn er genug von Logos und Kampagnen für Coca-Cola oder Ferrari hat? Er geht nach Hause und macht Wein. Genau das tat Gavino Sanna. Er ist eine lebende Legende der italienischen Werbebranche, doch sein Herz hing immer an seiner Heimat Sardinien.

Im Jahr 2004 gründete er Cantina Mesa im tiefsten Südwesten der Insel, in der Region Sulcis. Der Name "Mesa" ist dabei Programm: Es ist das sardische Wort für "Tisch" oder "Tafel". Für Sanna symbolisiert es den Ort der Zusammenkunft, der Familie und der Einfachheit. Sein Ziel war es, die Seele Sardiniens so pur wie möglich einzufangen und auf diesen Tisch zu bringen.

Das Erste, was bei Mesa auffällt, ist das Design. Sanna hat hier nichts dem Zufall überlassen. Das Weingut selbst ist ein strahlend weisser Monolith, der sich von der rauen Landschaft abhebt. Noch markanter sind die Flaschen: Sie sind tiefschwarz und undurchsichtig. Das ist kein modischer Gag, sondern eine Verbeugung vor der Tradition. Die Form und Farbe erinnern an die Silhouetten der sardischen Frauen in ihrer traditionellen schwarzen Tracht. Die Etiketten sind minimalistisch und erinnern an die Muster sardischer Webteppiche.

Doch Design ist nur die Hülle. Der Inhalt stammt aus einer der extremsten Ecken der Insel. Die Reben wachsen hier auf sandigen Böden, ständig umweht vom salzigen Mistral-Wind. Das Weingut konzentriert sich auf die zwei grossen Rebsorten der Region:

1. Vermentino: Die weisse Traube, die das maritime Klima und die Sonne speichert.

2. Carignano del Sulcis: Die rote Königin der Region. Hier wachsen die Reben oft noch "alberello" (als kleine Bäumchen) und wurzelecht im Sand, was den Weinen eine enorme Dichte und Struktur verleiht.

Cantina Mesa ist somit die Liebeserklärung eines Mannes, der in der grossen weiten Welt Karriere machte, aber zurückkehrte, um zu zeigen, dass seine Heimatinsel nicht nur wild, sondern auch von zeitloser Eleganz ist.