Guerrieri Rizzardi

Guerrieri Rizzardi - Geschichte des italienischen Weinguts

Es gibt Hochzeiten, die zwei Menschen verbinden, und es gibt solche, die Landkarten neu zeichnen. Im Jahr 1913 fand in Verona eine Vermählung statt, die für die Weinwelt der Region von historischer Tragweite war. Graf Carlo Rizzardi aus Valpolicella heiratete die Gräfin Giuseppina Guerrieri aus Bardolino.

Durch diesen Bund verschmolzen zwei jahrhundertealte Familiengüter zu einer einzigen Entität: Guerrieri Rizzardi. Das Resultat dieser Union ist ein bis heute seltenes Privileg. Das Weingut ist eines der ganz wenigen historischen Häuser, das eigene Weinberge in allen drei klassischen Anbaugebieten Veronas besitzt: im Valpolicella, im Bardolino und im Soave.

Die Wurzeln dieser Ländereien reichen weit vor das Jahr der Eheschliessung zurück. Bereits 1649 erwarben die Vorfahren der Rizzaris das Gut in Negrar im Herzen des Valpolicella. Dort errichteten sie auch den berühmten Giardino di Pojega, einen der letzten grossen italienischen Gärten, der heute als grünes Denkmal für die tiefe kulturelle Verankerung der Familie steht.

Die Philosophie des Hauses basiert auf dem Prinzip des "Single Estate". Guerrieri Rizzardi produziert Weine ausschliesslich aus eigenen Trauben, was ihnen die volle Kontrolle über die Qualität vom Rebstock bis zur Flasche gibt. Jedes der drei Gebiete wird dabei als eigenständige Welt behandelt:

- Vom Ufer des Gardasees in Bardolino kommen Weine, die von der dortigen Leichtigkeit geprägt sind.

- Aus den vulkanischen Böden des Soave Classico stammen die mineralischen Weissweine.

- Doch das Herzstück liegt in den Hügeln von Negrar.

Die Herstellung folgt dem strengen, traditionellen Verfahren des Appassimento. Die besten Trauben (Corvina, Corvinone, Rondinella, Barbera) werden nach der Lese monatelang in speziellen Trockenräumen, den fruttai, gelagert. Durch den Wasserverlust konzentrieren sich Zucker und Extrakt auf natürliche Weise, bevor die langsame Fermentation und die jahrelange Reifung in Eichenfässern folgen.